Ammoniumnitrat und linke Lebenslügen

Sascha Lobo schreibt auf Spiegel-Online eine Kolumne mit dem Titel „S.P.O.N. – Die Mensch-Maschine“. Ich habe mir seine Versuche nun lange genug angesehen, jetzt aber reicht es: Ab jetzt gibt es von mir eine Antwort auf seine talentfreie Interpretation einer Kolumne. Enough is enough!

Das aktuelle Originalmachwerk von Sascha Lobo trägt den Titel „Sicher-heitswahn: Bitte geraten Sie umgehend in Panik. Jetzt!“ und ist hier zu finden: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/koeln-und-der-sicherheitswahn-geraten-sie-umgehend-in-panik-kolumne-a-1074170.html

Lieber Sascha,

Du hast Dich ja jetzt seit einigen Wochen auf die Nacht am Kölner Hauptbahnhof eingeschossen, jedoch immer auf typisch linke und deshalb völlig weltfremde Art und Weise. Selbstverständlich nimmst Du auch jetzt wieder Bezug darauf, wenn auch in einer etwas indirekteren Form. In Deiner neuen Kolumne geht es um die Fahndungsmeldung der Polizei in Köln. Gesucht wurde nach einem Mann arabischer Abstammung, der in einem Baumarkt große Mengen von Ammoniumnitrat erworben hatte. Dabei handelt es sich um ein Düngemittel, aus dem man hervorragenden Sprengstoff herstellen kann.

Polizei und Staatsanwaltschaft Köln begründen den Fahndungsaufruf nun mit der „momentanen Sicherheitslage“. Anscheinend scheinst Du über ein relativ schlechtes Gedächtnis zu verfügen, denn immer wieder versuchst Du allein die Übergriffe der Silvesternacht für eben jene Sicherheitslage verantwortlich zu machen. Doch Du vergisst dabei eine entscheidende Sache: die Anschläge vom 13. November 2015 in Paris!
Du erinnerst Dich, Sascha, damals starben 130 Menschen und 350 Menschen wurden verletzt. Diese Anschläge wurden von Tätern arabischer Abstammung im Namen des Islamischen Staates (IS) durchgeführt.

Mit diesem Wissen im Hinterkopf wirken Deine Äußerungen geradezu heuchlerisch, denn wie sonst sollten Sicherheitsorgane reagieren, wenn größere Mengen von nahezu waffenfähigem Material verkauft werden, und das an eine Person, die optisch ins Täterprofil passt? Selbstverständlich nutzt Du die Gelegenheit, um über einen latenten Rassismus zu lamentieren, da ja angeblich ein „blonde Person“ (Du schreibst wohl bewusst nicht „Weißer“?) nicht für Aufsehen sorgen würde. Hier handelt es sich um eine reichlich blauäugige Behauptung, denn schon lange wird über „weiße Menschen“ als Konvertiten in den Diensten des IS gesprochen. Glaubst Du ernsthaft, dass Polizei und BKA völlig naiv sind? Man sollte nicht immer von sich auf andere schließen...

In Deiner aktuellen Kolumne geht es dann auch völlig naiv weiter, denn Du behauptest (ohne Beleg für diese Aussage), dass die meisten Terroranschläge in Europa von bereits polizeibekannten Tätern durchgeführt würden. Wie kommst Du auf diese Idee? Auf die Anschläge von Paris (die Du ja völlig vergessen zu haben scheinst) trifft diese Theorie jedenfalls nicht zu. Das wäre doch mal eine interessante Rechercheaufgabe: Wie war das mit den Anschlägen von Madrid? Was war mit Charlie Hebdo? War Anders Breivik polizeibekannt?

Dann startest Du eine eigentlich lohneswerte Diskussion über das Thema „Sicherheit“, die dann aber bei ominösen „neuen Überwachungstechniken“ und Kameras versandet. Bei dieser Überlegung „vergisst“ Du erneut etwas Wesentliches: die beschlossene Einführung der Vorratsdatenspeicherung (VDS) im Jahre 2015. Das wäre den einen und durchaus auch den anderen Satz wert gewesen. Ebenso gibst Du der Überlegung: „Sicherheit vs. Freiheit“ überhaupt keinen Raum, aber hey – Du bist ja schließlich auch ein Linker, die haben es mit Freiheit ja generell nicht so.

In Deiner Kolumne erwähnst Du dann aber auch, dass sich der gesuchte Mann (arabischer Abstammung) selber bei der Kölner Polizei gemeldet hat und Du erwähnst sogar, was er mit der großen Menge Ammoniumnitrat wirklich anfangen wollte: Drogen herstellen! Bei einer Hausdurchsuchung fand die Polizei dann auch vor Ort weitere Betäubungsmittel. Diesen Sachverhalt kommentierst Du dann aber Deiner Ideologie entsprechend nicht, obwohl dieses Detail dann wirklich gut zu den Ereignissen der Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof gepasst hätte: Kriminalität, die von jungen Männern arabischer Abstammung in Deutschland begangen wird. In keinem Wort gehst Du auf die Bezeichnung der „Naftis“ ein, die plötzlich auf der medialen Bühne erschienen ist und nichts anderes als eine Abkürzung für „nordafrikanische Intensivtäter“ ist und auffällig oft von Polizeibeamten benutzt wird. Wer sich dann tatsächlich auch mit Polizisten unterhält, kann erfahren, dass sich diese Bezeichnung bereits seit Jahren (!) im Dienstgebrauch etabliert hat. Da stelle ich mir eine Frage: Leiden Journalisten des Spiegel nicht nur unter einem schlechten Gedächtnis, sondern auch unter einer ausgeprägten Beißhemmung – nämlich dann, wenn die Hausideologie mit der Realität crasht? Oder wie sonst ist es zu erklären, dass die Thematik der „Naftis“ erst nach den Kölner Übergriffen thematisiert werden?

Also Sascha, Du darfst Dich in der nächsten Woche gerne etwas mehr anstrengen. Diese Kolumne war sogar für Dein Niveau unterirdisch. Sorry!

Herzlichst,

Stefan Müller

 

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