Wie Deutschland vor russischem Gas gerettet wurde
Es war ein verregneter Novembertag, als ich beschloss, das Orakel von Hamburg nach längerer Pause mal wieder zu befragen: „Spieglein, Spieglein, Magazin, wer war der Böse und sprengte Nord Stream?“ Und das Orakel antwortete sofort: „Schnell taten wir kund, der Putin war´s. Doch Selenskyj mit einer Jacht hat es tausendmal besser vollbracht und befreite uns von russischem Gas.“
Jetzt ist sie endlich raus, die Wahrheit über die Nord-Stream-Anschläge: Der Spiegel hat veröffentlicht, die eigene Recherche zusammen mit der Washington Post führe „zu einem früheren ukrainischen Geheimdienstler, bekannt für seine brachialen Methoden. Er soll der ‚Koordinator‘ sein“. Roman Tscherwynsky, so heißt der Mann, soll „die Logistik der Operation geleitet und die sechs Personen unterstützt haben, die die Operation angeblich ausführten. Die Befehle und Planungen dafür habe er mutmaßlich aus der ukrainischen Armeeführung erhalten.“
Wow, gelöst, was so viele Spezialisten nicht vermochten. Denn wie schreibt der Tagesspiegel weiter: „An den offiziellen Ermittlungen einer der spektakulärsten Sprengstoffanschläge der jüngsten Zeit sind Experten aus Dänemark, Norwegen und Deutschland beteiligt. Sie sind bislang nicht zu einem abschließenden Urteil gelangt.“
Zur Erinnerung soll kurz erwähnt werden, dass drei der vier Nord-Stream-Röhren, die Deutschland hälftig mit russischem Gas versorgten, am 26.9.2022 gesprengt wurden. Im bunten Land war man sehr schnell der Meinung, dass Wladimir Putin, unser russischer Gasputin, für den Anschlag verantwortlich sei. Anscheinend hat die internationale Politik nach Joe Biden und Olaf Scholz noch einen dritten Demenzler. Wie? Ja, wahrscheinlich hat sich Putin nicht mehr erinnert, dass er die Röhren einfach hätte abdrehen können, und hat deshalb den Befehl zur Sprengung gegeben.
Aber jetzt war es die Ukraine, und „die wichtigste Spur scheint weiter die 15 Meter lange Segeljacht ‚Andromeda‘ zu sein. … Auf anderem Wege wurde bestätigt, dass auf einem Tisch im Innern der aus Rostock-Warnemünde ausgelaufenen ‚Andromeda‘ tatsächlich Spuren des bei der Tat verwendeten Sprengstoffs gefunden wurden. Dies teilten die UN-Botschafter Deutschlands, Dänemarks und Schwedens im Juli dem Weltsicherheitsrat mit.“, wie der Tagesspiegel am 26.9.2023 schrieb. Da haben die Sprengmeister wohl vor Rückgabe nicht ordentlich gefegt. Das schließt aber deutsche Täter aus, denn bei deutscher Gründlichkeit wäre dies wohl nicht passiert. Wobei, heutzutage…
Doch jetzt wird es trüber als in unserer nächstgelegenen Galaxie, dem Andromedanebel. „Die Jacht wurde demnach von einer in Polen beheimateten Firma gechartert, die zwei Ukrainern gehöre. … Es [das Schiff] muss groß genug gewesen sein, um sechs Personen, Tauchausrüstung und den Sprengstoff zu tragen – laut ‚New York Times‘ rund 450 Kilo von einer beim Militär üblichen Qualität. … Bei den sechs Personen soll es sich um den Kapitän, zwei Taucher, zwei Tauchassistenten und eine Ärztin handeln. Laut deutschem Rechercheteam ist ihre Nationalität nicht bekannt. Die verwendeten Reisepässe seien gefälscht.“
Laut geheimen Protokollen aus höchsten Geheimdienstkreisen beschrieben Zeugen die sechs Personen als eine Frau im Arztkittel, einen Mann in Kapitänsuniform, zwei Männer in Tauchanzügen, Taucherbrillen und Flossen sowie zwei Männer mit Druckflaschen über der Schulter. Nach Eingabe dieser Beschreibungen in den Zentralcomputer konnten die Berufe der Verdächtigen mit Hilfe modernster Ermittlungssoftware auf Basis künstlicher Intelligenz mühsam ermittelt werden.
Gerüchten zufolge wurde zusätzlich der Abdruck einer Tauchflosse im weichen Boden im Umkreis des Hafens zu Fahndungszwecken sichergestellt. Glücklicherweise konnte außerdem von einem der Taucher nach Zeugenbeschreibungen ein Phantombild erstellt werden, das wir abgebildet haben. Hinweise zu den Tatverdächtigen bitten den verantwortlichen Behörden mitzuteilen.
Bild Taucher: https://www.schulbilder.org/malvorlage-taucher-i2869.html
Verschwörungstheoretiker versuchen nun, die Ermittlungserfolge mit dem Hinweis, dass das Schiff keine Dekompressionskammer enthält, die für Einsätze in solchen Tiefen nötig wäre, zu verunglimpfen. Glauben Sie bitte immer nur den Qualitätsmedien! Da könnte man ja auch behaupten, die auf Kleinflugzeugen ausgebildeten Piloten der Terroranschläge des 11.9.2001 hätten die für die Attentate in New York notwendigen Flugmanöver nicht ausüben können, weil das Profis auch nicht sofort schaffen, wie der erfahrene Jumbopilot Renato Stiefenhofer in seinem lesenswerten Buch „Lügenmäuler“ ausführt. Und natürlich kann ein Flugzeug, für dessen Rumpf Aluminium verwendet wird, sich durch ein Stahlgestell eines Wolkenkratzers bohren, obwohl es einen Hagel nicht unbeschadet übersteht. Doch Gott sei Dank waren die unbeschädigten Reisepässe der Attentäter, die man aus dem Schutt in New York barg, nicht gefälscht.
Einen letzten Beweis für die ukrainische Täterschaft des Nord-Stream-Anschlags gibt uns nun die Bundesregierung. Aus großer Dankbarkeit der Ukraine gegenüber, dass sie uns vor billigem russischen Gas schützt, will unsere Regierung die Militärhilfe für die Ukraine verdoppeln, um den Krieg weiter am Laufen zu halten. Nur böse Menschen behaupten, so würde unser Steuergeld an die Großkonzerne von Rüstungs- und Finanzindustrie umverteilt. So schrieb schon Friedrich von Schiller in seinem Werk „Demetrius“: „Der beste Kaufmann ist der Krieg, er macht aus Eisen Gold.“
Vom Autor erschienen: "Grünland - Wie eine grüne Sekte den Rest der Welt terrorisiert"