JAN VAN HELSING im Interview mit Anya Stössel
Sei dankbar für Schicksalsschläge
Jan van Helsing: Liebe Anya, neben dem Schreiben Deiner eigenen Bücher arbeitest Du ja nun schon seit mehr als zwei Jahrzehnten mit mir zusammen und hast an unzähligen Büchern für den Amadeus Verlag mitgearbeitet. Du beschäftigst Dich also sehr viel mit Texten und Sprache an sich, und eines Deiner Bücher trägt sogar den Titel „Sprachmagie – Die Macht der Worte“. Würdest Du sagen, dass Sprache eine Art Programmierung für das Gehirn ist?
Anya Stössel: Auf jeden Fall! Allerdings gibt es natürlich auch ganz viele andere Faktoren, die bei der Programmierung unseres Gehirns eine wichtige Rolle spielen – wie zum Beispiel unsere Erfahrungen, was wir sehen, was wir hören und vieles mehr. Unsere Sprache programmiert unser Denken in einem ganz großen Maße! Jedes Wort, das wir hören oder auch selbst denken oder sagen, hat einen Einfluss auf unser Leben. Wenn man sich den ganzen Tag die Nachrichten anhört und ständig Worte hört wie „Krieg“, „Tote“, „Mangel“, „Krise“, „Krankheit“ und so weiter, dann werden diese Worte im Bewusstsein gespeichert und man wird dementsprechend negativ geprägt und Ängste werden geschürt, selbst wenn man gar nicht richtig zuhört und die Kiste einfach so laufen lässt. Wenn ich mal im Internet etwas ansehe und da geht plötzlich die Werbung los, ist meine erste Reaktion, dass ich sofort die Taste drücke, die den Ton abschaltet. Meine Gehirnwäsche nehme ich lieber selbst in die Hand... Das ist für mich inzwischen wie ein Spiel geworden. Als Nächstes konzentriere ich mich dann darauf, ganz bewusst nicht auf die sich bewegenden Bilder auf dem Bildschirm zu sehen, damit die all den Mist – oft gewaltvolle Szenen – nicht in mein Gehirn rein bekommen, sondern ganz fokussiert nur unten in die Ecke zu gucken, wo ich dann irgendwann „skip ad“ klicken kann. Ich hätte jetzt auch „kriegen“ sagen können anstatt „bekommen“, aber das habe ich ganz bewusst nicht getan, um die mit diesem Wort verbundene Energie zu meiden.
Wenn ich dahingegen mit einem Lächeln im Gesicht durch den Tag gehe, mich ständig an all die schönen Dinge in meinem Leben erinnere und darauf fokussiere, das Schöne in allem zu sehen, dann generiere ich eine ganz andere Energie und fühle mich gut und bin glücklich und ziehe gemäß dem Gesetz der Resonanz auch die dementsprechenden Erfahrungen in mein Leben. Wenn ich dann vielleicht zusätzlich auch noch friedliche und melodische Musik höre, die mich in eine gute Stimmung versetzt, oder auch etwas Fröhliches, das mich zum Tanzen bewegt, dann unterstützt das diesen Prozess natürlich ebenfalls. In meinem Haus finden sich zum Beispiel viele kleine Herzchen an allen möglichen Stellen, sodass ich immer wieder, wenn ich diese bewusst oder auch unbewusst wahrnehme, daran erinnert werde, in der Frequenz der LIEBE zu bleiben.
Jan van Helsing: In Deinem neuen Buch „Bewusst(er)leben!“ hast Du diesem Thema ein eigenes und sehr ausführliches Kapitel gewidmet, durch das man lernen kann, in der Liebes-Frequenz zu bleiben.
Anya Stössel: Das ist richtig. Natürlich sollte man jetzt nicht einfach nur mit der rosaroten Brille durch die Gegend laufen und sich alles schönreden, sondern dennoch aufmerksam durchs Leben gehen – das Leben bewusst erleben –, sodass man mitbekommt, wenn sich etwas ereignet, das Aktion erfordert. Wenn im Leben Dinge geschehen, die nicht in Ordnung sind – Ungerechtigkeiten, Grausamkeiten, angebliche Pandemien oder was auch immer –, dann ist es natürlich sinnvoll, sich damit eben für eine Weile auseinanderzusetzen und herauszufinden, was wirklich los ist und was wir tun können, um die Umstände zu verbessern, und dann eben zu tun, was uns möglich ist. Wenn etwas unsere Aufmerksamkeit weckt, was zwar unschön ist, wir es aber beim besten Willen nicht konkret ändern können, dann nützt es auch nichts und niemandem, wenn wir unsere Energie weiterhin darauf lenken, wie schlimm alles ist. Damit verstärken wir die Situation nur und gießen sozusagen „Öl ins Feuer“ und machen alles nur noch schlimmer. Dann ist uns und der Welt mehr geholfen, wenn wir uns wieder etwas Schönem zuwenden und so gut und so viel wie möglich in der Frequenz der LIEBE sind.
Jan van Helsing: Das ist die Macht der Gedanken…
Anya Stössel: Richtig. Wenn wir ein Wort hören oder denken, dann entsteht dazu in unserem Bewusstsein ein Bild, das wiederum einen Einfluss auf unser gesamtes Dasein hat. Mit ein bisschen Übung können wir zu einem sehr großen Teil selbst bestimmen, was wir denken und hören und auf diese Weise dafür sorgen, dass sich unser Leben immer positiver entwickelt. Wir sind selbst dafür verantwortlich, wie wir uns fühlen. Natürlich kommen immer wieder Dinge oder Informationen in unser Leben, die von außen an uns herangetragen werden, die uns oft nicht gefallen, was sehr herausfordernd sein kann, aber letzten Endes entscheiden wir selbst, wie wir darauf reagieren, und das ist das Entscheidende, also unsere eigene Entscheidung, wie wir auf ein Erlebnis reagieren. Warum also sollten wir unnötig leiden? Darum geht es ja auch in meinem ersten Buch „Sprachmagie – Die Macht der Worte“. Beim Lesen des Buches entwickelt man Schritt für Schritt die Fähigkeit, seine Sprache und letztendlich auch sein Denken immer mehr zu kontrollieren und dadurch bewusst zu entscheiden, wie man sein Leben gestalten will.
Jan van Helsing: Und wenn ich die Programmierung ändere, dann kann sich auch mein Denken und Handeln verändern?
Anya Stössel: Ja genau! Du kannst immer mehr Positives in Dein Leben bringen, indem Du immer mehr darauf achtest, was Du denkst. Und wenn Du Dich mal dabei erwischst, dass Du etwas Negatives denkst, was Dir nur schadet und nicht weiterhilft, dann schaust Du Dir das kurz an und findest heraus, woher das kommt und ob das wirklich nötig ist. In den allermeisten Fällen macht es überhaupt keinen Sinn und sorgt nur für schlechte Stimmung, und dann richtest Du Deinen Fokus ganz bewusst wieder auf etwas Schönes. Vielleicht hat Dir jemand etwas Schockierendes oder Trauriges erzählt, und Du hast das einfach so übernommen und denkst immer weiter darüber nach und verstärkst diese Energie dann damit sogar noch oder wirst vielleicht sogar selbst total traurig deswegen. Vielleicht war es auch eine Maschine, die Dir eine solche Information zugetragen hat durch Nachrichten, Anzeigen, „Social“ Media oder was auch immer. Vielleicht hast Du auch völlig gedankenlos irgendwo irgendein Lied gehört mit einem negativen Text, das Dich dann in eine schlechte Stimmung versetzt hat. Musik hat einen sehr großen Einfluss darauf, wie wir uns fühlen. Musik kann uns in eine wunderschöne Stimmung bringen und uns regelrecht glücklich machen, sie kann uns leider aber auch sehr weit runterziehen. In meinem neuen Buch „Bewusst(er)leben!“ gibt es ein ganzes Kapitel zum Thema Musik.
Jan van Helsing: Das ist ein Thema, das jeden von uns betrifft. Doch nur die Wenigsten sind sich darüber bewusst. Sie hören irgendeine Musik – meist im Radio – und verstehen gar nicht, was die Interpreten da von sich geben. Das geht alles ins Unterbewusstsein über. Ich habe im Büro beispielsweise leise im Hintergrund Soundtracks laufen – also Filmmusik –, da singt überhaupt niemand. Man muss sich mal überlegen, wie viele Texte von irgendwelchen Problemen handeln, von Liebesproblemen – oder im Fall von Heavy Metal oder beim Ganster-Rap von absolut Negativem. Das Unterbewusstsein übernimmt das ungefiltert.
Anya Stössel: So ist es. Wir sind jederzeit selbst dafür verantwortlich, wie wir uns fühlen. Das gilt zumindest für Erwachsene, die die Entscheidungsgewalt über ihr eigenes Leben haben. Du kannst Dich jederzeit dafür entscheiden, etwas anderes zu denken und so Deinen Fokus auf etwas anderes richten. Wir bestimmen selbst, wie wir uns fühlen, durch die Gedanken, die wir zulassen oder eben nicht zulassen. Durch die Gedanken entstehen die Gefühle ja erst. Wir nehmen eine Information auf und fangen dann an, diese zu bewerten, und reagieren dann mit „Oh, wie furchtbar!“ oder eben mit „Interessant!“ oder „Oh, wie schön!“ Ich liebe ja Beispiele. Mein neues Buch ist voll davon. Wenn Du zum Beispiel völlig unerwartet eine Kündigung erhältst und Deinen Job verlierst, dann kannst Du auf verschiedenste Weise darauf reagieren. Erst einmal ist das vermutlich eine große Überraschung, weil Du eben überhaupt nicht damit gerechnet hast und andere Pläne hattest. Jetzt ist da plötzlich diese Information: Job ist weg!
Jetzt kannst Du Dich da hineinsteigern und Dir ausmalen, was jetzt alles für schreckliche Dinge passieren werden, weil Du ja dann auch kein Geld mehr verdienst und es vielleicht Leute gibt, die Dich weniger respektieren, wenn Du keinen Job hast. Du kannst im Detail durchgehen, was Du Dir jetzt alles nicht mehr leisten kannst, und Dir einreden, wie schwer es ist, einen neuen Job zu finden und total in Selbstmitleid versinken. Das fühlt sich schrecklich an und Du fühlst Dich hilflos und als Opfer der Umstände. Vielleicht erzählst Du Deinen Freunden und Deiner Familie davon und alle sind sich einig: „Du Armer!“, und so bekommst Du immerhin eine Menge Aufmerksamkeit und merkst, dass Du geliebt wirst und kannst ein bisschen im Mittelpunkt stehen und in dieser Energie baden. Das ist vielleicht die bequemste Reaktion, aber so richtig schön fühlt sich das auf Dauer auch nicht an...
Du kannst aber auch ganz anders reagieren in so einer Situation und Dich auf das Neue freuen, das jetzt in Dein Leben kommt: „Wow, und was kommt jetzt?“ Offensichtlich hatte das Leben (das Universum, Gott, der große Geist...) einen anderen Plan für Dein Leben als Du. Das muss nicht unbedingt ein schlechter sein. In der Regel stellt sich nach einer Weile heraus, dass dieser Plan sogar sehr viel besser war als unser eigener. Okay, also dieser Job ist weg. Was bedeutet das? Zuallererst einmal wahrscheinlich „Hartz IV“, damit die Grundversorgung geregelt ist, aber dann? Da ich Geld brauche und nicht einfach irgendeinen reichen Schnösel heiraten oder eine Bank überfallen will, muss ich mir eine neue Beschäftigung suchen. Ich könnte mir jetzt den gleichen Job bei einer anderen Firma suchen, was mitunter auch schon (nicht nur finanzielle) Verbesserungen mit sich bringen kann. Vielleicht gibt es in der neuen Firma viele echt nette Kollegen, und man gewinnt auf einmal ganz viele neue Freunde hinzu. Vielleicht ist der Weg zur Arbeit kürzer oder schöner. Vielleicht ist die Tätigkeit dort viel interessanter oder Du bekommst mehr Jahresurlaub oder sogar eine bessere Bezahlung. Vielleicht triffst Du dort jemanden, der für Dein Leben mal sehr wichtig sein wird.
Vielleicht willst Du aber auch in Wahrheit etwas ganz anderes machen oder machst Dich in irgendeiner Form selbstständig. Es ist die Chance, etwas ganz Neues anzufangen und aus dem Alltagstrott herauszukommen. Vielleicht bist Du seit Jahren einer Tätigkeit nachgegangen, die Dich überhaupt nicht erfüllt und glücklich macht oder hast sogar für Menschen gearbeitet, die Du gar nicht magst, oder hast Dinge tun „müssen“, von denen Du genau weißt, dass sie der Menschheit (und Deinem Karma) schaden. Offensichtlich war in Deinem Leben eine Veränderung notwendig, sonst wäre das ja nicht passiert. Alles hat immer einen tieferen Sinn, nur verstehen wir den meistens nicht gleich. Oft sind wir selbst zu träge, die notwendigen Veränderungen herbeizuführen, und dann mischen sich sozusagen unsere Schutzengel oder geistigen Helfer ein bisschen in unser Leben ein, weil sie genau wissen, was wir wirklich wollen und brauchen und dass wir nur nicht den Überblick haben, um zu sehen, wie wir das erreichen können. Und dann bekommen wir ein bisschen „Hilfestellung“. Da ist dann Mut gefragt, vor allem der Mut zur Veränderung, der Mut, sich auf etwas Neues einzulassen. Und die Kunst ist, das Ganze voller Freude und Liebe und Zuversicht anzugehen. In unserem Leben geschieht immer das, worauf wir unseren Fokus richten, also sollten wir genau das visualisieren und „bestellen“, was wir wirklich wollen. In „Bewusst(er)leben!“ gibt es das Kapitel „Arbeiten“, in dem es unter anderem um genau diese Thematik geht.
Jan van Helsing: Schicksal als Chance. Die Karten werden neu gemischt…
Anya Stössel: Genau. Und so kann man sich eben auch auf das Neue freuen, was da kommt, auf das Abenteuerliche bei der Angelegenheit. Abenteuerlich ist es, weil wir eben noch nicht genau wissen, was kommt und wie es genau werden wird. Es gibt viele Menschen, die das unruhig macht, weil sie auf eine gewisse Art für einige Zeit gewissermaßen die Kontrolle verlieren. Das Gefühl, Angst vor Neuem zu haben, fühlt sich übrigens ganz ähnlich an wie Vorfreude auf etwas, das kann man schnell mal verwechseln. Wenn man Vertrauen in das Leben hat und weiß, dass immer das geschieht, was für unsere Entwicklung derzeitig am besten ist, dann kann man solche Herausforderungen des Lebens sehr genießen. Das Leben selbst sagt sozusagen, dass es mal wieder Zeit ist für ein Abenteuer. Es wird also wieder einmal spannend im Leben und es gibt etwas zu lernen. Das ist wie eine Schulung, ein Seminar oder ein Workshop. Also hinsetzen und nachdenken, was man wirklich will, und dann die entsprechenden Entscheidungen treffen und aktiv werden, um Lösungen zu finden, anstatt herumzuheulen und in Selbstmitleid zu zerfließen, weil etwas „furchtbar Schlimmes“ passiert ist. Wenn Du einmal weißt, was Du tun willst, kannst Du alle, die Du kennst, davon in Kenntnis setzen und herausfinden, ob jemand helfen kann und die richtigen Leute kennt oder irgendwelche Informationen hat, die hilfreich sein können.
Oft dauert es auch eine Weile, bis wir wieder auf die Füße kommen und unser Leben wieder richtig im Griff haben, und auf dem Weg dahin lernen wir in der Zwischenzeit unbeschreiblich viel, zum Beispiel wer unsere Freunde sind – auf wen ist wirklich Verlass? Und wir lernen, dass es im Leben immer irgendwie weitergeht. Das stärkt das Urvertrauen. Und wenn „alles vorbei“ ist und wir wieder „Kontrolle“ über unser Leben haben, stellen wir in der Regel fest, dass alles perfekt gelaufen ist und es gut war, dass alles genau so passiert ist.
Jan van Helsing: Genau so ist es, liebe Anya. Und es erwischt uns alle immer wieder mal im Leben, dass man in den Seilen hängt und sich wieder zurück ins Leben bringen muss. Da helfen solche aufbauenden Worte sehr gut. Man weiß es eigentlich, aber man vergisst es dann auch immer mal wieder…
Anya Stössel: Leider, Jan. Tatsache ist: Die anfängliche Angst entsteht ja nur, weil wir plötzlich die Kontrolle verlieren, weil die Dinge anders laufen als geplant und erwartet, und dann befürchten wir automatisch, dass nun etwas Schlimmes passiert. Diesen Automatismus, immer gleich das Schlimmste zu erwarten, nur weil wir in der Vergangenheit mal schlechte Erfahrungen gemacht haben, können wir durchbrechen und sogar ins Gegenteil umkehren und einfach wieder neue eigene Pläne machen. Inzwischen ist es bei mir so, dass ich mich schon fast freue, wenn mir wieder etwas Unangenehmes passiert und ich mich dann ganz gespannt und neugierig frage, was denn jetzt wieder Wunderbares auf mich zukommt. Ich habe in meinem Leben beobachten können, dass immer etwas noch Besseres in mein Leben kam, wenn ich etwas verloren habe oder mir etwas genommen wurde. Also kann ich mich inzwischen schon von Anfang an darauf freuen, dass jetzt wieder etwas total Schönes in mein Leben kommt und neugierig darauf sein, was es wohl sein wird. Mit dieser Einstellung werden „schlechte“ Nachrichten zu wundervollen Geschenken des Lebens. Es ist alles nur eine Frage der Einstellung und wie wir denken und dann natürlich auch handeln.
Jan van Helsing: Kannst Du vielleicht ein Erlebnis aus Deinem Leben dazu nennen, um das zu verdeutlichen?
Anya Stössel: Gerne. Zum Beispiel hatte ich mal einen ganz schlimmen Unfall, bei dem ich aufs Knie gefallen bin, was monatelange sehr starke Schmerzen mit sich brachte. Heute bin ich heilfroh, dass mir das passiert ist, aus mindestens zwei Gründen. Zum einen ist in dieser schmerzvollen Zeit meine über alles geliebte Oma gestorben, was ich damals sicherlich nicht so leicht verkraftet hätte. Aber der Mensch ist nicht in der Lage, zwei Schmerzen gleichzeitig zu erleben, es dominiert immer der stärkste Schmerz. Der Schmerz am Knie war damals so heftig, dass er mir das Trauern um meine Oma in einer gewissen Hinsicht erleichtert hat, weil meine Aufmerksamkeit immer wieder auf diesen Schmerz im Knie gelenkt wurde. Der zweite Grund ist, dass ich durch diesen Unfall „Liebscher & Bracht“ kennengelernt habe und im Zuge dessen gelernt habe, wie ich körperliche Schmerzen jederzeit einfach selbst heilen kann. Hierzu habe ich in „Bewusst(er)leben!“ im Kapitel „Sport“ einiges geschrieben. Dieses Wissen hat mir später im Leben noch sehr oft geholfen und schon so manchen Krankenhausaufenthalt erspart. Egal wie schlimm eine Erfahrung ist, ein Nutzen ist immer dabei. Und auf den sollten wir uns konzentrieren, also darauf, das Gute darin zu sehen. Wenn mir jetzt etwas Unangenehmes passiert, ist der erste Gedanke automatisch: „Na, wer weiß, wofür das nun wieder gut ist?“ Und dann mache ich mich an die Arbeit, genau das herauszufinden.
Jan van Helsing: Sehr gut. Ja, so ist es tatsächlich. Nur wir denken tatsächlich immer gleich, dass es bergab geht. Ich kann hier auch ein Beispiel anbringen. Vor einem halben Jahr bekam ich von meiner Druckerei, wo ich seit Jahrzehnten meine Bücher auf Paletten recht kostengünstig eingelagert hatte, die Mitteilung, dass die neue Firmenleitung beschlossen habe, das Lager für etwas anderes umzubauen und dass die Bücher nun raus müssten. Mir hat es fast den Boden unter den Füßen weggezogen, aber nur ein paar Stunden lang. Dann hatte ich mich gesammelt und die geistige Welt um Hilfe gebeten, um für mich die bestmögliche Lösung zu finden. Während ich gerade zwei Tage später auf der Autobahn kurz vor Köln war, um Bücher zu meiner Auslieferung zu bringen und das Lagerthema dort zu besprechen, hatte ich die Idee, einen Freund, der eine Spedition besitzt, zu fragen, ob er vielleicht jemanden wüsste. Um es kurz zu machen: Er selbst hat nun die inzwischen über 150 Paletten bei sich im Lager stehen, und das zu einem noch günstigeren Preis. Horrido! Wer hätte das gedacht?
Anya Stössel: Bravo. Genau das meine ich. Lass mich noch ein weiteres, aktuelles Beispiel anführen, um zu verdeutlichen, dass dies nicht nur leere Worte sind: Vor etwa einem Jahr habe ich mein Haus verloren, unser geliebtes Zuhause. Ich bin vor mehr als zehn Jahren mit meinem damals fünfjährigen Sohn nach Asien ausgewandert und hatte dann eines Tages all meine Ersparnisse investiert, dort mein persönliches Traumhaus nach meinem eigenen Design gebaut und an diesem Ort über sieben Jahre gelebt. Und dann erfuhr ich plötzlich, dass ich ausziehen und eine neue Bleibe finden und ab sofort wieder Miete zahlen muss – ohne Vorwarnung, ohne Entschädigung. Mit einem Mal war alles weg, und ich musste wieder von vorne anfangen. Das fand ich im ersten Moment natürlich alles andere als lustig. Nachdem ich mich auf den Schock erst einmal gründlich ausgeheult hatte, habe ich mich auf Lösungen konzentriert. Wir haben ein Jahr lang in einer viel kleineren Unterkunft gelebt (dafür aber immerhin direkt am Meer) und in dieser Zeit habe ich viel gelernt und sehr viel gearbeitet, unter anderem endlich ein neues Buch geschrieben und auch an Büchern von anderen Autoren mitgearbeitet, sodass ich mir nach einem Jahr endlich leisten konnte, wieder in einem richtig schönen Haus zu wohnen, das noch viel schöner und sogar etwas größer ist als das, was ich gebaut hatte, ein gerade erst fertig gebautes Haus in einer viel besseren Gegend. Zusätzlich haben wir in dem einen Jahr mehr Freunde gefunden als in den letzten zehn Jahren zusammen. Alles in allem ist unser Leben also um vieles besser geworden. Und dazu ist es nur gekommen, weil ich mein Haus und damit all meine Ersparnisse verloren habe. Jetzt bin ich glücklicher als je zuvor! Ich hatte sogar schon den Gedanken, mich bei dem Kerl zu bedanken, der mir mein Haus weggenommen hat, denn wenn er das nicht getan hätte, würden wir jetzt nicht dieses noch viel bessere Leben leben.
Ich glaube, dass jeder in seiner Vergangenheit solche Begebenheiten finden kann, wo er erst dachte, dass etwas ganz furchtbar ist und sich dann später herausstellte, dass es das Beste war, was überhaupt passieren konnte.
Jan van Helsing: Müsste man nicht am besten schon in der Schule damit beginnen, auf die Wichtigkeit unserer Wortwahl zu achten?
Anya Stössel: Ja, natürlich! Im Grunde sollte man Kinder schon im Kindergartenalter für dieses Thema sensibilisieren beziehungsweise dann, wenn sie zu sprechen beginnen, und ihnen von Anfang an beibringen, worauf sie achten sollen und welche Ausdrucksweise gut für sie ist und welche nicht. Man sollte Kindern von Anfang an erklären, was sie mit ihren Worten bewirken und dass Worte im Grunde wie Zaubersprüche sind. Das sollte im Grunde dann geschehen, wenn die Kinder reden lernen beziehungsweise genaugenommen sogar schon davor durch das gute Beispiel der Eltern und anderer Bezugspersonen und Erzieher. Das sollte alles zum Allgemeinwissen gehören. Aber es ist ja von denen, die das Gesellschaftssystem kontrollieren, nicht gewollt, dass Menschen sich eigenverantwortlich und glücklich entfalten. Das ist ja mit dem Thema Ernährung dasselbe. Auch das sollte Kindern von Anfang an beigebracht werden, also was in ihrem Körper passiert und welchen Einfluss es auf ihr Leben hat, wenn sie Obst essen oder wenn sie Brot oder Nudeln essen, also welche Nahrungsmittel welche Wirkung auf ihren Körper haben. Aber auch gesunde Menschen sind nicht wirklich gewollt von denen, die das System kontrollieren und die Regeln bestimmen. Wir sollten unseren Kindern beibringen, dass sie Schöpfer sind und dass sie mit der richtigen Wortwahl alles erreichen und all ihre Wünsche wahr werden lassen können. Stattdessen lenken wir sie davon ab und lenken all ihre Aufmerksamkeit auf Sex und völlig durchgeknallte Gender-Regeln.
Jan van Helsing: Wenn unsere Sprache also als eine Art Programmierung funktioniert, ist es nicht gerade genau das, was unsere Regierungen und Medien anwenden, um unser Denken in eine bestimmte Richtung zu lenken?
Anya Stössel: Ja, klar, die Regierungen und die Medien wissen ganz genau, was Worte bewirken und anrichten können und nutzen dieses Werkzeug für ihre eigenen Zwecke und als Waffe gegen die Masse der Menschen, um sie zu lenken und unter Kontrolle zu halten. Wenn wir den Fernseher einschalten, dann sehen und hören wir dort ganz viel Gewalt in allen möglichen Formen, ob es die Nachrichten sind oder Filme. Die Bilder auf dem Bildschirm ändern sich ganz schnell, was zusätzlichen Stress verursacht. Ich habe seit Jahrzehnten keinen Fernseher mehr und halte es in der Gegenwart eines laufenden Fernsehers kaum noch aus. Ich laufe dann auch, und zwar weg davon. „Was halten Sie davon?“ „Abstand!“
Die Zeitungen, das Internet, die Nachrichten sind alle ganz bewusst voll von diversen Begriffen, die unser Denken in eine ganz bestimmte Richtung lenken. Wir sollen in Angst leben und gehorchen, und bloß nicht aufmucken oder gar selbst denken und Fragen stellen. Gerade in den letzten Jahren ist die Zensur in allen Bereichen so extrem geworden, dass Mann/Frau sich ja kaum noch traut, etwas zu sagen oder gar zu schreiben, weil Mann/Frau ja ständig Gefahr läuft, für seine/ihre Meinung oder ihre/seine Ausdrucksweise Ärger zu bekommen. Gerade dieser aktuell Gott sei Dank höchst umstrittene Gender-Wahn ist teilweise kaum auszuhalten. Wie bei allem ist es genau umgekehrt. Es wird gesagt, dass die Geschlechter nicht wichtig sind, aber dann dreht sich alles nur noch genau darum. Ich habe vor kurzem einen Meditationstext gelesen. Da habe ich fast am Boden gelegen. Wer kann denn ernsthaft meditieren, wenn es heißt: „Dein/e Ehefrau/Ehemann/Freund/Freundin/Lebenspartner/Lebenspartnerin sagt Dir, dass sie/er Dich liebt. Der Nachbar/Die Nachbarin kommt zur Türe herein...“ Die verhunzen die Sprache, bis sich keiner mehr etwas zu sagen traut und alle schön die Klappe halten. Dann noch eine Melitta Filtertüte davor oder so eine Gesichtswindel (oder am besten gleich beides) und dann wird auch nicht einmal mehr gelächelt. Dagegen helfen die Dinger tatsächlich. Lächeln ist nämlich wirklich höchst ansteckend, und es gibt einige machtbesessene Psychopathen, denen lächelnde Menschen absolut zuwider sind.
Seit zweieinhalb Jahren behindern Menschen ihre eigene Atmung und machen sich selbst (und ihre Kinder!!!) krank, indem sie den ganzen Tag Unmengen von CO? und Mikroplastik einatmen, obwohl nachgewiesen ist, dass das sehr schädlich ist und diese Dinger nicht einmal Viren abhalten können, weil diese so klein sind, dass sie ohne Probleme durch jede Maske hindurch kommen. Und Eltern und Lehrer misshandeln Kinder auf diese Weise und bilden sich dann auch noch ein, dass diese Kinder sie als Autoritätspersonen ernst nehmen und ihnen jemals wieder etwas glauben werden, wenn sie eines Tages dahinter kommen. Die Kinder von heute tun mir leid. Die werden von ihren eigenen Eltern und ihren Lehrern im wahrsten Sinne des Wortes total im Stich gelassen, nicht nur im Zusammenhang mit der sogenannten „Impfung“, die in Wahrheit hochgefährlich ist. Erst verunsichern wir unsere Kinder dahingehend, ob atmen nun eine gute Sache und lebenswichtig ist oder vielleicht doch eher lebensgefährlich für sie, dann fragen wir sie – ausgerechnet mitten in der Pubertät, wo sie eigentlich unsere Unterstützung und Anleitung brauchen –, ob sie lieber Männlein oder Weiblein sein wollen, als ob das mit der Geburt nicht schon längst festgelegt wurde. Ja, wo leben wir denn? Herr, lass es Hirn regnen! Von den Regierungen kommen schon lange keine brauchbaren Informationen mehr. CO? wird fälschlicherweise als der große Feind der Umwelt dargestellt, aber dass unsere Kinder es den ganzen Tag einatmen, ist angeblich das Beste, was wir für sie tun können... Wir müssen dringend lernen, uns selbst zu informieren und das Hirn einzuschalten und es auch zu benutzen.
Aber wie ich vorhin schon sagte, ist immer auch etwas Gutes dabei, wenn etwas Schlimmes passiert. Wir schaffen momentan eine ganze Generation von Kindern, die eines Tages ALLES hinterfragen werden, wenn ihnen bewusst geworden ist, dass sie von ihren eigenen Eltern und Lehrern jahrelang belogen und misshandelt worden sind, weil jene zu bequem waren, die Wahrheit herauszufinden und für diese aufzustehen. Diese Kinder lernen, dass sie selbst gut auf sich aufpassen und immer alles hinterfragen müssen – und das werden sie!
Jan van Helsing: Würdest Du sagen, dass zur Ruhe kommen der erste Schritt zum bewussten Erleben ist?
Anya Stössel: Bewusst erleben setzt ja voraus, dass man die Situation, in der man sich gerade befindet, oder die Tätigkeit, die man gerade ausführt, ganz und gar bewusst wahrnimmt. Das funktioniert natürlich nur, wenn der Geist nicht abgelenkt wird durch irgendwelche anderen Gedanken oder Einflüsse von außen, sodass man auch wirklich absolut im Hier und Jetzt ist und ganz und gar bei der Sache sein kann. Bewusster leben dahingegen funktioniert auch so, also auch ohne dass man vorher zur Ruhe kommt, da es ja Aktion voraussetzt und es hier um Tätigkeiten geht. Wobei es natürlich eine gute Sache ist, wenn man vorher in Ruhe darüber nachdenkt, was man als Nächstes tut... Im Grunde geht es darum, alles, was man tut, vorher zu hinterfragen und ganz bewusst zu entscheiden, ob dies wirklich das ist, was wir tun wollen – mit allen Konsequenzen. Was wird durch meine Tat alles bewirkt? Was verursache ich damit? Welche Folgen hat das für mein Leben? Ist es wirklich das, was ich will? In „Bewusst(er)leben!“ finden sich unzählige praktische Beispiele dazu.
Jan van Helsing: Ist Meditation ein guter Weg, um die dafür notwendige innere Ruhe zu finden?
Anya Stössel: Ich bin fest davon überzeugt, dass Meditation eine gute Sache ist. Mal ganz bewusst nicht gezielt zu denken und zur Ruhe zu kommen, hat schon vielen Menschen sehr geholfen.
Jan van Helsing: Wie oft und zu welcher Zeit meditierst Du denn so? Hast Du da einen festen Plan, und ist es eine bestimmte Art der Meditation?
Anya Stössel: Ehrlich gesagt habe ich sehr wenig Erfahrung mit der klassischen Meditation. Ich war schon immer ein Mensch der Tat. Rumsitzen und nichts tun ist nicht wirklich meine Stärke. Ich kann das schon machen, es ist mir also nicht unangenehm oder so, allerdings habe ich so viel zu tun, dass es fast nie dazu kommt. Wenn sich eine Situation ergibt, in der ich nichts anderes zu tun habe, als zu warten, dann nutze ich die Zeit in der Regel, um mir Gedanken zu machen und Pläne zu schmieden oder auch, um Erlebtes zu verarbeiten. Dass ich herumsitze und an nichts denke, ist eher selten.
Meine Zeit der „Meditation“ ist direkt nach dem Aufwachen beziehungsweise kurz danach. Als Allererstes halte ich sozusagen an meinen Träumen fest. Ich versuche, bewusst nochmals in meine Träume einzutauchen und mich an so viel wie möglich zu erinnern und das Geträumte dann für mich auszuwerten. Warum habe ich genau das geträumt, und was will mir der Traum sagen? Anschließend bleibe ich weiterhin liegen und bleibe in einer Art Zwischenmodus, schlafe nicht mehr, bin aber auch noch nicht richtig wach, die Augen weiterhin geschlossen. Das ist dann meine „Meditationszeit“, die Zeit, in der ich dafür offen bin, vom „großen Geist“ bewusst Informationen zu erhalten. Das kann drei Minuten dauern, manchmal aber auch eine halbe oder sogar eine ganze Stunde. Irgendwann merke ich dann einfach, dass es Zeit wird, die Augen zu öffnen und mein Bewusstsein für diese Seite der Welt zu öffnen, also für das Diesseits. Dann beginne ich damit, mir bewusst zu machen, wie gut es mir geht und für was ich alles dankbar bin. In „Bewusst(er)leben!“ habe ich das im Kapitel „Tagesbeginn“ ausführlich beschrieben.
Wenn ich einen Strandspaziergang mache und aufs Meer schaue, dann komme ich dem Zustand der Meditation auch sehr nahe, oder wenn ich morgens „Liebscher und Bracht“-Übungen mache. Ich verbinde gerne das eine mit dem anderen. Gärtnern ist auch so eine Tätigkeit, bei der ich gleichzeitig in einen meditativen Zustand komme.
Wenn sich allerdings jemand von dem ewigen Gedankengeplapper befreien möchte, das in den Köpfen so vieler Menschen herrscht, dann empfehle ich statt Meditation eher, die dahinterliegenden „Probleme“ abzuarbeiten, durch die diese „kreisenden Gedanken“ verursacht werden, die uns im Grunde ja nur daran erinnern, dass es da noch etwas zu erledigen gibt...
Jan van Helsing: Nun kann ja nicht jeder einfach so von jetzt auf gleich anfangen und das gesamte bisherige Leben auf den Kopf stellen. Was empfiehlst Du dem interessierten Leser, wie er am besten einen Anfang findet?
Anya Stössel: Im Grunde ist es einerlei, wo man anfängt. Das kann sich jeder selbst aussuchen, wie ich es ja auch in „Bewusst(er)leben!“ beschrieben habe. Jeder hat andere Vorlieben und verschiedene Schwächen und Stärken, daher sollte jeder sich etwas aussuchen, was zu ihm passt. Wichtig ist, dass es Spaß macht und man mit einer gewissen Begeisterung bei der Sache ist. Dann ist die Chance am größten, dass man auch dranbleibt und die erwünschten positiven Ergebnisse erzielt. Manche lieben die Herausforderung und entscheiden sich gleich für große Veränderungen, andere machen lieber kleine Schritte und schauen erst einmal, wie sich das anfühlt. Da sollte jeder einfach der eigenen Intuition folgen! Man kann natürlich auch einfach ohne hinzusehen einen Finger irgendwo ins Buch stecken und dann mit dem auf diese Weise ausgewählten Thema anfangen.
Ich selbst beschäftige mich ja nun bereits seit mehr als einem Vierteljahrhundert intensiv mit dem Thema Ernährung und habe dabei ganz klar feststellen können, wie groß der Einfluss ist, den unsere Ernährungsweise auf uns hat. In diesem Bereich kann man ganz schnell Resultate auf vielen Ebenen sehen, was natürlich ein enormer Motivator ist, um noch einen Schritt weiter zu gehen und auch noch anderes auszuprobieren und sich auf weitere Veränderungen einzulassen. Durch ganz kleine Veränderungen kann man in kürzester Zeit, in wenigen Tagen, deutlich spürbare und sehr positive Ergebnisse erzielen. Dabei geht es in erster Linie nicht um Gewichtsverlust, sondern um die Gesundheit im Allgemeinen und um das eigene Wohlbefinden, ganz stark auch um das psychische Wohlbefinden. Unsere Ernährung hat einen großen Einfluss auf unser ganzes Dasein, und eine bewusste Auswahl unserer Nahrungsmittel kann nicht nur unzählige chronische Krankheiten heilen, sondern auch Müdigkeit und Depressionen verschwinden lassen.
Jan van Helsing: Was rätst Du als ersten Schritt?
Anya Stössel: Wenn jemand nicht weiß, wo oder wie er anfangen soll, dann empfehle ich generell, einfach mit dem Frühstück anzufangen und mal – erstmal nur für eine Woche oder wenigstens ein paar Tage – das gewohnte Frühstück durch Obst zu ersetzen. Ich empfehle, zum Frühstück fünf Bananen zu essen (gut kauen) und dazu zwei Gläser stilles Wasser zu trinken. Wer sich nicht vorstellen kann, fünf Bananen so zu essen, der kann sie auch in einem Mixer zu einem leckeren Pudding verarbeiten oder aber auch etwas Wasser hinzufügen und das Ganze dann trinken. Generell sollte man nur dann essen, wenn man auch wirklich hungrig ist. Viele Menschen essen immer um eine bestimmte Uhrzeit, selbst wenn sie gar nicht wirklich hungrig sind. Wer nicht wirklich ein Frühstücks-Typ ist und stattdessen nur eine Tasse Kaffee will, dem empfehle ich, diese wenn möglich durch ein großes Glas frisch gepressten Orangensaft zu ersetzen – das macht auch wach und gibt direkt Energie –, und dann eben später am Tag, wann auch immer sich zum ersten Mal ein deutliches Hungergefühl einstellt, fünf Bananen zu essen und dazu einen Liter stilles Wasser zu trinken. Wer Süßes überhaupt nicht mag, kann stattdessen auch drei Möhren essen. Die machen auch ordentlich satt. Wer mag, kann dazu auch noch Frühlingszwiebeln oder Schnittlauch essen oder Stangensellerie. Manche essen ja zum Frühstück nichts Süßes, sondern lieber etwas Salziges. Der Sinn des Ganzen ist, dem Körper etwas Gesundes zuzuführen, was auch gleichzeitig satt macht und viel Energie gibt. Dadurch führen wir dem Körper automatisch weniger Ungesundes zu und ermöglichen dem Körper einen guten Start in den Tag und helfen ihm dabei, den Darm von den Resten der Nahrung des Vortages zu befreien. Das alleine bringt so viele positive Resultate, dass viele nach dieser Erfahrung hoch motiviert sind, mit Freuden weitere Gewohnheiten bewusst zu ändern.
Man kann aber auch einfach damit anfangen, jeden Tag einen kleinen Spaziergang oder auch eine kleine Fahrradtour zu machen und dabei bewusst präsent zu sein, also wahrzunehmen, was es zu sehen, zu hören und zu riechen gibt.
Jan van Helsing: Mir ist aufgefallen, dass Du in Deinem neuen Buch „Bewusst(er)leben!“ sehr viel aus Deinem Privatleben verrätst, während das bei „Sprachmagie“ ja überhaupt nicht der Fall ist.
Anya Stössel: Ja, das stimmt! Im neuen Buch geht es ja jetzt auch um Taten. Ich persönlich liebe Beispiele, und was könnte überzeugender sein als praktische Beispiele aus dem echten Leben? Bei „Sprachmagie“ geht es ja um Gedanken und Worte, das lässt sich auch sehr gut mit ausführlichen Erklärungen erläutern. Aber jetzt wollen wir den Worten Taten folgen lassen. Ich denke, dass die Leser von meinen Fehlern und Erfahrungen sehr viel profitieren und eine Menge davon lernen können, um es in ihrem eigenen Leben selbst besser zu machen.
Jan van Helsing: Abschließend habe ich noch eine letzte Frage: Wenn ich mir so ansehe, was hier auf dem Planeten so los ist, dann sehe ich ein ziemliches Chaos, und ich glaube, Du wirst mir da zustimmen. Denkst Du, die Menschheit ist irgendwie noch zu retten?
Anya Stössel: Wenn Gespräche in diese Richtung gehen, dann muss ich immer an diesen Witz denken, den Du mal vor langer Zeit in einem Deiner ersten Bücher veröffentlicht hast: Es treffen sich zwei Planeten... und der eine sagt zum anderen: „Du siehst aber schlecht aus, was ist denn mit Dir passiert?“, und der zweite Planet antwortet: „Ich habe Homo sapiens.“ Daraufhin sagt der erste Planet dann: „Keine Sorge! Das geht vorbei!“ Ich glaube, Humor zu haben, ist eine ganz wichtige Sache in dieser herausfordernden und abwechslungsreichen Zeit.
Mit dem Wort „Chaos“ ist es so eine Sache. Jede Ursache hat eine Wirkung, und hinter allem steht ein tieferer Sinn, den wir oft nicht sehen und verstehen können. Daher glaube ich, dass im Grunde alles in „Ordnung“ ist, was ja das Gegenteil von „Chaos“ ist. Aber das weißt Du ja selbst am besten, schließlich habe ich das von Dir gelernt und den entsprechenden Abschnitt über die Naturgesetze aus Deinem Buch „Hände weg von diesem Buch!“ in meinen eigenen Büchern zitiert...
Seit ich Dannion Brinkleys Buch „Geborgen im Licht“ gelesen habe, habe ich jede Angst vor dem Tod hinter mir gelassen. Und plötzlich sieht man die ganze Welt in einem anderen Licht. Bitte versteh mich richtig: Ich LIEBE mein Leben und freue mich schon auf die nächsten hundert Jahre auf diesem kunterbunten und interessanten Planeten.
Wenn wir als Menschheit allerdings so blöd sind, uns selbst und unseren Planeten in die Luft zu jagen oder auch „nur“ unsere eigene Lebensgrundlage zu zerstören, weil wir nicht mehr in der Lage sind, gesunde Nahrungsmittel zu produzieren, da wir zum Beispiel durch 5G all unsere Bienen umbringen (5gspaceappeal.org), weil wir lieber ein noch etwas schnelleres Internet wollen, als etwas zu essen, dann haben wir es vielleicht nicht anders verdient. Wer sich freiwillig unzureichend erforschte Substanzen in die Venen spritzen lässt, während er keine Ahnung hat, was genau das mit ihm macht, der hängt offensichtlich nicht allzu sehr an seinem Leben. Diejenigen, die mitbekommen haben, was sich auf diesem Planeten abspielt, haben es noch immer nicht geschafft, ihren Brüdern und Schwestern die Augen und die Herzen zu öffnen. Wenn ich mir die Gesellschaft auf dem Planeten Erde ansehe und mir anschaue, wie die meisten Menschen leben und was sie als „normal“ empfinden, dann schäme ich mich manchmal, Mensch zu sein, und dann zweifele ich manchmal daran, ob es wirklich eine gute Idee ist, das „Experiment Mensch“ weiterzuführen, wenn sich im Bewusstsein der Menschen nicht bald mal etwas tut. Die Menschheit generiert heutzutage so viel Gewalt, Leid und Elend... Leider muss oftmals erst etwas ganz Großes passieren, um die Menschen wachzurütteln.
Vor mehr als 2.000 Jahren hat Jesus den Menschen schon erklärt, wie es geht: Seid nett zueinander, lasst Euch nicht auf Streitereien ein, seid vergebend, liebt andere wie Euch selbst, nicht lügen, nicht stehlen und nicht töten – einfache und klare Grundregeln für ein friedliches Zusammenleben! Und noch immer hat ein Großteil der Menschheit das nicht begriffen, nicht einmal die sogenannten Christen... Ich selbst gehöre keiner bestimmten Religion an, nur um das hier klarzustellen, aber ich halte mich so gut es irgend geht an diese Grundregeln. Ich bin überzeugter Vegetarier und weiß, dass wir im Grunde alle eins sind und ich alles, was ich anderen antue, im Grunde mir selbst antue beziehungsweise dass ich alles Leid, das ich in der Welt verursache, eines Tages selbst auch zu spüren bekomme. Daher lebe ich nach dem Motto: „Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg‘ auch keinem anderen zu.“ Oder im Umkehrschluss: „Behandle Menschen so, wie auch Du gerne behandelt werden möchtest!“ Das ist für mich persönlich „Religion“ genug.
Jan van Helsing: Das ist es ja, worum es eigentlich geht…
Anya Stössel: So ist es. Ich finde bei allen Religionen sehr viel Wertvolles, aber leider auch viel Unsinniges, glaube aber durchaus, dass Religion generell vielen Menschen hilft und sie dadurch wenigstens in irgendeiner Form mit Spiritualität in Kontakt kommen. Ich glaube, dass es zu verschiedensten Zeiten und an verschiedenen Orten in der Weltgeschichte herausragende Persönlichkeiten gab und gibt, die sich ihr Leben lang dafür einsetzen, das Bewusstsein der Menschen anzuheben. Jesus hatte revolutionäre Ideen, deren Umsetzung die Welt zu Frieden, Einheit und LIEBE führen können. Es wird allerdings echt mal Zeit, die endlich umzusetzen! Im Englischen gibt es diesen wunderbaren Spruch: „You can lead a horse to water, but you can’t make it drink...”
Zurück zu der Frage, ob die Menschheit noch irgendwie zu retten ist... Na klar! Auf jeden Fall! Das liegt ganz und gar an uns selbst! Wenn jeder „vor seiner eigenen Türe kehrt“ und an sich selbst arbeitet und sich sozusagen selbst rettet, indem er mehr und mehr bewusst lebt und dadurch die Welt ein ganzes Stück besser macht, ja wenn jeder das macht, dann ist die Menschheit dadurch bereits „gerettet“ und wir können in kürzester Zeit eine ideale Welt erschaffen. Wir tendieren allzu oft dazu, die Veränderung bei anderen zu fordern, anstatt bei uns selbst anzufangen und zu sehen, was wir selbst besser machen können. Die Lösung ist allerdings, an uns selbst zu arbeiten – bewusster leben eben – und genau das den anderen vorzuleben und so zu zeigen, wie es geht. Die anderen machen es Dir dann schon freiwillig von selbst nach, wenn sie sehen, wie erfolgreich und gesund und glücklich Du auf einmal bist. Und so können wir uns selbst und „unseren Nächsten“ und im Folgeschritt auch die ganze Menschheit „retten“.
Und alle machen mit!
Jan van Helsing: Vielen Dank, liebe Anya, für dieses ausführliche Interview und dass Du Deine Gedanken hier mit uns teilst. Gibt es noch etwas, was Du den Lesern abschließend mit auf den Weg geben möchtest?
Anya Stössel: Vielen Dank, lieber Jan, dass Du Dir die Zeit für dieses Interview genommen hast. Ich weiß ja, dass Du unfassbar viel zu tun hast. Es ist mir eine Ehre! Zum Abschluss möchte ich gerne noch etwas zum Nachdenken zum Besten geben:
80% der gesamten Getreideproduktion der Welt dient als Viehfutter. Um 12% müsste der Fleischkonsum weltweit sinken, um mit dem eingesparten Futtergetreide die ganze Welt zu ernähren.
Und noch eine Sache vielleicht: „Wer sich seiner Fehler schämt, macht sie zu Verbrechen. Wer aus ihnen lernt, verwandelt sie in Stufen.“ (Konfuzius)